Fondation Coeur - Daniel Wagner

unter der Ägide der Fondation de Luxembourg

Ziel der Stiftung ist die Unterstützung der wissenschaftlichen Forschung im Bereich Herz-Kreislauf Erkrankungen sowie die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für diese Thematik

 

Die Fondation Coeur Daniel Wagner wurde von zwei Luxemburger Ärzten im Gedenken an Dr Daniel Wagner, einem hochangesehenen Kardiologen der im letzten Jahr unerwartet verstorben ist gegründet

 

Das Ziel der Stiftung ist die Unterstützung wissenschaftlicher Forschung im Bereich der Herz-Kreislauf Erkrankungen. Die Stiftung unterstützt ausserdem Informations- und Aufklärungskampagnen um die Öffentlichkeit über die speziellen Risiken dieser Erkrankungen aufzuklären. Die Fondation Coeur Daniel Wagner fördert dabei vorrangig Researchaktivitäten im Grossherzogtum Luxemburg.

 

Die Mitglieder des Verwaltungsausschusses der Stiftung sind Herr Gaston Reinesch, Chairman, Dr Jean Beissel, Dr Charles Delagardelle, Dr Kerstin Wagner, und Frau Tonika Hirdman.

 

                            

 

Der Lebensweg von Professor Daniel WAGNER

 

Geboren am 29.05.1963 in Esch/Alzette

1988 Abschluss in Medizin in Gießen

1988-1992 Innere Medizin in Bad Nauheim und München

1992-1993 PhD der Molekularbiologie, Brüssel

1993-1998 Ausbildung in der allgemeinen und interventionellen Kardiologie, Pittsburgh, USA

1999-2015 Kardiologe am Centre Hospitalier de Luxembourg (CHL)

2003 Leiter der interventionellen Kardiologie

2003 Gründung des kardiologischen Forschungslabors

2010-2016 Leiter der Kardiologie am CHL

2016 Ernennung zum ordentlichen Professor für Kardiologie in Lausanne

05.07.2017 Verstorben in Lausanne

 

Achtzehn Jahre lang, von 1999 bis 2017, hat Daniel der Welt der Medizin, insbesondere der Kardiologie, in Luxemburg durch sein außerordentliches Wirken seinen Stempel aufgedrückt. Sein Werdegang als klinischer und interventioneller Kardiologe und seine Forschungstätigkeiten zeugen von seiner Entschlossenheit, in der Kardiologie zu reüssieren, die ihn faszinierte und für die er gelebt hat. 2016 folgte er als erster luxemburgischer Kardiologe einem Ruf als Professor für Kardiologie an das international renommierte Universitätsklinikum Lausanne, das CHUV.

 

Ab 1999 brachte er neuen Schwung in die kardiologische Abteilung des CHL, die damals bereits einen ausgezeichneten Ruf genoss. Trotz eines gewissen anfänglichen Misstrauens gegenüber diesem „Amerikaner“, hat Daniel seine Kollegen am CHL und die anderen luxemburgischen Kardiologen sehr schnell für sich eingenommen. Sein Markenzeichen war sein warmes Lächeln, das bei Kollegen und Pflegekräften, dem technischen Personal und, nicht zu vergessen, seinen vielen Patienten sofort Vertrauen erweckt hat.

 

Zu seinen zahlreichen außergewöhnlichen Eigenschaften zählten Disziplin, Eifer, Engagement, technisches und organisatorisches Geschick, Offenheit, der vorbehaltlose Einsatz für seine Patienten, Toleranz und Respekt gegenüber seinen Mitmenschen. Ohne viel Aufhebens führte er nach und nach das Ausbildungssystem ein, von dem er in den Vereinigten Staaten profitiert hatte. Jungen Kardiologen in der Ausbildung, denen er wöchentliche Kurse vor der Frühbesprechung anbot, war er ein echtes Vorbild.

 

Schnell machte er sich einen Namen. Nach wenigen Jahren war er der „Primus inter Pares“ und galt im Großherzogtum als kardiologische Koryphäe. Seine Offenheit machte ihn zu einer wirklich integrierenden Kraft in der Welt der Medizin, wo konstruktive Zusammenarbeit nicht selten durch gewisse Empfindlichkeiten gestört wird. Die gute Zusammenarbeit seines Forschungslabors mit verschiedenen Krankenhäusern ermöglichte ihm den Aufbau eines nationalen Herzinfarkt-Registers („LUCKY“), das zu einer internationalen Referenz werden sollte.

 

Neben der klinischen Forschung war Daniel seit seinem PhD auch in der Grundlagenforschung tätig. Seine Doktorarbeit über Adenosin schrieb er in Brüssel und im US-amerikanischen Pittsburgh, wo er anschließend im Forschungslabor von Professor Arthur Feldman gearbeitet hat, der sein Mentor und Freunde wurde.

 

Gegen den Rat von Professor Feldman, dem die Tätigkeit als Krankenhausarzt mit der Leitung eines Forschungslabors unvereinbar schien, begann Daniel 2003 mit seinem ehrgeizigen Projekt für den Aufbau des ersten Labors für kardiologische Grundlagenforschung in Luxemburg. Um es kurz zu machen: Dieses Labor sollte schon nach wenigen Jahren zu einem echten Erfolg werden. Anfangs gab es nur zwei Mitarbeitende, 2012 waren es schon über 15. Über 80 wissenschaftliche Artikel in international renommierten Zeitschriften und zahllose Präsentationen auf europäischen und amerikanischen Kongressen hat es gegeben. Hier seien nur die Veröffentlichungen über Matrix-Metalloproteasen als neue Marker für kardiales Remodeling nach einem Herzinfarkt genannt. Später kam dann die Forschung an Zebrafischen, auf der Suche nach neuen Therapiemöglichkeiten.

 

Es ist Daniel immer gelungen, seine Mitarbeiter mit seiner Begeisterung und seinem Engagement anzustecken. Er hat nicht nur in Luxemburg Schlagzeilen gemacht. Sein Name wurde schnell über die Grenzen unseres kleinen Landes hinaus bekannt, bis ihn schließlich der Ruf auf die Professur an das in ganz Europa renommierte CHUV Lausanne erreichte. Im Januar 2017 hat er diese neue Herausforderung angenommen, obwohl er bereits seit sechs Monaten von seiner schweren Erkrankung wusste.

 

Trotz seines Mutes und seiner Zuversicht, ist er dieser Krankheit am 05.07.2017 erlegen, noch bevor er auch dieser neuen Aufgabe seinen Stempel aufdrücken konnte.

 

Obwohl Daniel für die Kardiologie gelebt hat, war er doch auch ein vorbildlicher Ehemann und Vater.

 

Dieser außergewöhnliche Mensch hat sich in Luxemburg und im Rest der Welt viele Freunde gemacht.

 

Wir werden ihn nicht vergessen.

             

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