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Preis 2022 Science for Society

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Preis 2022 Science for Society

Bei einer Zeremonie am 28. März 2023 wurde der zweite jährliche Science for Society-Preis an die Task Force COVID-19 von Research Luxembourg verliehen, vertreten durch Prof. Paul Wilmes von der Universität Luxemburg.

Von links nach rechts: Hélène Jacuszin, Research Luxembourg, Martin Fernandez Sanchez, LISER, Jean-Paul Bertemes, FNR, Prof. Dr. Lucien Hoffmann, LIST, Prof. Jorge Gonçalves, LCSB - Universität Luxemburg, Dr. Alexander Skupin, LCSB - Universität Luxemburg, Aline Muller, LISER, Dr. Jasmin Schulz, LIH, Romain Martin, MESR, Tonika Hirdman, Fondation de Luxembourg, Ulf Nehrbass, LIH, Dr. Henry-Michel Cauchie, LIST, Prof. Paul Wilmes, LCSB - Universität Luxemburg, und Marc Schiltz, FNR.

Der Preis, der 2021 von der Science for Society Foundation unter der Schirmherrschaft der Fondation de Luxembourg ins Leben gerufen wurde, zeichnet Initiativen aus, die wissenschaftlich fundierte Informationen wirkungsvoll an die breite Öffentlichkeit kommunizieren.

Die Task Force COVID-19, eine gemeinschaftliche Initiative mehrerer luxemburgischer Forschungseinrichtungen innerhalb von Research Luxembourg, erhielt die Auszeichnung für ihre entscheidende Rolle bei der Koordination der nationalen Forschungslandschaft zur Unterstützung des Gesundheitswesens und der Regierung. Gleichzeitig informierte sie die Öffentlichkeit auf verständliche und wissenschaftlich fundierte Weise über Forschungsergebnisse.

Indem sie während der gesamten Pandemie regelmäßig Daten bereitstellte, unterstützte die Task Force die Regierung bei bedeutenden Entscheidungen, wie der Einführung eines groß angelegten Testprogramms, und trug zur gezielten Schutzmaßnahme für besonders gefährdete Personen bei, während die Gesellschaft weitestgehend offen bleiben konnte. Zudem ermöglichten ihre Aufklärungsmaßnahmen, darunter Pressekonferenzen und Medieninterviews, eine kontinuierliche Information der Bevölkerung über die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Virus und zur damit verbundenen Krankheit.

Bei der Entgegennahme des Preises im Namen der Task Force betonte Professor Wilmes, dass die Wirksamkeit der Gruppe teilweise darauf beruhte, dass sie in der Lage war, mit einer einzigen Stimme für mehrere Akteure des Forschungssektors zu sprechen. Er drückte seinen Dank an seine Forscherkollegen aus und fügte hinzu, dass die kollaborative Natur der Task Force zu nachhaltigen Partnerschaften zwischen Wissenschaftlern geführt habe, die sonst kaum zusammengearbeitet hätten.

Die Zeremonie fand in Anwesenheit mehrerer Vertreter der Task Force statt, die ihre Beobachtungen zur Entwicklung der wissenschaftlichen Kommunikation während der Pandemie und zu den wichtigsten Erkenntnissen aus dieser Zeit teilten. Angesichts der Dringlichkeit zu Beginn der Pandemie erklärte Ulf Nehrbass, Geschäftsführer der LIH, dass eine der größten Herausforderungen darin bestand, komplexe Daten zu vereinfachen, um ihre Verständlichkeit zu verbessern und sie in einem Tempo mit der Öffentlichkeit zu teilen, das schneller war als gewohnt. Die Objektivität ihrer wissenschaftlichen Ergebnisse, so fügte er hinzu, habe dazu beigetragen, die Kommunikation unpolitisch zu halten, obwohl Covid-19 online massiven Desinformationskampagnen ausgesetzt war.

Marc Schiltz, Direktor des FNR, unterstrich die Bedeutung einer effektiven wissenschaftlichen Kommunikation, insbesondere in Krisenzeiten. „Während der Pandemie wollte die Öffentlichkeit wissen, was die Wissenschaft über das Virus und die Impfstoffe wusste und was nicht – und viele Falschinformationen waren im Umlauf.“

Aline Muller, Geschäftsführerin von LISER, stimmte zu, erkannte jedoch an, dass ein kontroverses Thema wie Covid-19 zwangsläufig unterschiedliche öffentliche Meinungen hervorrufen würde. Sie bekräftigte die politische Neutralität der Daten und erklärte: „Die Rolle der Wissenschaft besteht darin, der Gesellschaft eine objektive, faktenbasierte Stimme zu geben und zur globalen Wissensbasis über das Virus beizutragen.“

Dr. Henry-Michel Cauchie, Leiter der Abteilung für Umweltmikrobiologie und Biotechnologie am LIST, schloss sich dieser Einschätzung an und würdigte die Rolle der lokalen Journalisten, die sich als wesentliche Partner für die Verbreitung präziser Informationen an die Öffentlichkeit erwiesen hätten. Hélène Jacuszin, Leiterin des Marketings und der Kommunikation von Research Luxembourg, fügte hinzu, dass die Pandemie für den Forschungssektor eine Transparenzübung gewesen sei – und eine einmalige Gelegenheit, der Öffentlichkeit zu zeigen, wie Wissenschaft hinter den Kulissen funktioniert.

Die Reaktion Luxemburgs auf die Pandemie wurde anschließend von der OECD gewürdigt, die das Land dafür lobte, die Task Force gleich zu Beginn der Krise ins Leben gerufen zu haben. Laut Romain Martin, Premier Conseiller du Gouvernement, MESR, wäre dieser Erfolg ohne die Zusammenarbeit der Öffentlichkeit nicht möglich gewesen. Beispielsweise haben die hohen Teilnahmequoten am groß angelegten Testprogramm, das auf den Empfehlungen der Task Force beruhte, dazu beigetragen, die Bevölkerung zu informieren und einzubeziehen. Gleichzeitig konnte die Entwicklung des Virus besser verstanden und politische Maßnahmen entsprechend angepasst werden.

Auch wenn die Dringlichkeit der Pandemie nachgelassen hat, bleibt es weiterhin wichtig, der Öffentlichkeit glaubwürdige wissenschaftliche Informationen effektiv zu vermitteln. Aus diesem Grund wird der Preis „Science for Society“ 2023 in einer dritten Ausgabe erneut vergeben.

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